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Lernplattformen
Eine Lernplattform (deutsch für learning platform) oder ein Learning-Management-System (LMS System) bietet einen Rahmen, über den Lerninhalte bereitgestellt und verwaltet werden. Online Lernplattformen ermöglichen eine jederzeit und überall verfügbare Lernumgebung, die E-Learning-Kurse und -Tests ermöglicht und verfolgt. Ein Learning-Content-Management-System (LCMS) ermöglicht die Organisation von Lerninhalten aus Courseware-Autorenwerkzeugen und die Präsentation der Inhalte für Kursteilnehmer. Lernplattformen sind mit E-Learning Systemen verbunden. Mehr erfahren Weniger anzeigen
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Lernplattformen: Ratgeber
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Lernplattformen (deutsch für Learning Management Systeme, kurz LMS) sind Softwareplattformen, mit denen Ausbilder Lerninhalte für große Zielgruppen erstellen, verwalten, nachverfolgen und skalieren können. Diese Zielgruppen können aus existierenden und potenziellen Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitenden bestehen. LMS Plattformen werden von Fachleuten in fast jeder vertikalen Branche verwendet, geben Onboarding, Schulung und Karriereentwicklung in die Hände von Auszubildenden und Studierenden, wodurch sie überall in der Welt Zugang zu Lernmöglichkeiten bekommen.
LMS Tools bieten eine Plattform für das Verwalten von Lernmaterialien und Fortschritten zu jeder Zeit und von überall aus. Im Gegensatz zu konventionellen Lernanwendungen, die für das Lernen am Schreibtisch konzipiert waren, sind die heutigen Systeme für Fachleute ohne Schreibtisch und mit einem dynamischeren Lebensstil ausgelegt. Mit diesen Tools können Inhaber in Sektoren wie Immobilien, Fertigung, Automobil und Bildung ihre Teams den ganzen Tag lang ohne Unterbrechung ihres Arbeitsablaufs am und außerhalb des Standorts schulen.
Die funktions- und umfangreichen LMS-Systeme können für vielerlei Lerninhalte verwendet werden, von Flugsimulatoren hin bis zur frühkindlichen Erziehung. Die meisten Nutzer in Unternehmen verwenden sie jedoch für Schulungen zu Compliance, Sicherheit, Produktwissen und sozialen Kompetenzen. Zusammen mit Tools zur Fortschrittsverfolgung ermöglichen E-Learning-Anwendungen Ausbildenden, Lehrkräften und Unternehmern das Erstellen und Verkaufen digitaler oder gemischter akademischer Erfahrungen in ihrem jeweiligen Fachgebiet.
Auch als LCMS (Learning Content Management Systeme) bekannt, bieten diese Plattformen zahlreiche Vorteile. Unternehmen können ihre Lerninitiativen und Wissensdatenbankverwaltung mit ihren Mitarbeitersupport-, Kundenerfolgs-, Vertriebs- und Marketingaktivitäten kombinieren. Dies hilft ihnen, das Onboarding und Mentoring zu beschleunigen. Außerdem können sie damit praktische Erfahrungen ermöglichen, was das Bewusstsein eines jeden Stakeholders für die Kultur, die Richtlinien und die Praktiken des Unternehmens schärft. Was die Branche allgemein angeht, so können diese Plattformen Unternehmen auch dabei helfen, die Fristen ihrer Complianceschulungen einzuhalten und ihre Produktivität zu steigern.
Da sie Nutzern das Erstellen, Präsentieren und Verwalten ihrer Lerninhalte über Autorentools ermöglichen, haben Lernplattform-Tools einige Funktionen mit Autoren- und Schulungssoftware gemein. Auf einem Venn-Diagramm zu Toolfähigkeiten würden Lernplattform-Anwendungen viele Funktionen mit E-Learning Software, Learning Experience Plattformen und Autorensystemen teilen. Nutzer wären aber berechtigt darauf hinzuweisen, dass Lernplattformen den Konvergenzbereich für Schulungssoftware, Talent Management Software und Schulmanagement Software darstellen. Und da auch Mobile Learning Systeme bald eine eigene Kategorie bilden, ist es offensichtlich, dass viele Lernplattform-Tools auch gut in diese Kategorie passen könnten.
Lernplattform-Softwaretools können hinsichtlich Funktionalität stark variieren. Sie können auch viele ihrer Fähigkeiten mit einer Reihe von Softwarekategorien teilen. Doch die meisten LMS Anwendungen stellen ihren Nutzern mindestens diese fünf Funktionen bereit:
- Importieren, Erstellen und Anpassen von Online-Kursarbeit
- Anbieten von synchronen und asynchronen, individuellen und teambasierten Lernoptionen
- Bereitstellen von Online-, Offline- und gemischten Lernmöglichkeiten
- Bereitstellen von angepassten Lernressourcen durch interaktive und adaptive Lerntechnologie
- Verfolgen des Studierendenfortschritts, Verwalten von Klassenzimmern, Beurteilen des Lernens und Erteilen von Zertifizierungen
Was sind Lernplattformen?
Lernplattformen sind Anwendungen, mit denen man Lerninhalte online erstellen, verwalten und übermitteln kann. Sie helfen Ausbildenden, Lehrkräften und professionellen Entwicklungsteams beim Kuratieren von Kursen. Diese Kurse dienen dazu, Kunden, B2B-Partner und Mitarbeitende bezüglich Compliance, Sicherheit, Geschäftsverfahren, sozialen Kompetenzen oder Unternehmenskultur zu schulen.
Von kleinen Kassenzimmern bis hin zu Universitätsseminaren und von Workshops bis hin zu vollständig zertifizierten Kursen, die von Akkreditierungsstellen angeboten werden, können LMS Lösungen Karriereentwicklungsmöglichkeiten in jedem Umfang bieten. Studierende und Auszubildende können in einer virtuellen oder gemischten Lernumgebung von praktisch jedem Gerät aus auf Foren, Quiz und Online-Meeting-Tools zugreifen, während Kursanbieter anpassbare Beurteilungen kuratieren, Kursinhalte selbst erstellen und Ergebnisse für jeden Studierenden zuordnen können.
Durch das Kombinieren der Funktionalität einer VLE (Virtual Learning Environment), eines MIS (Management Information System) und manchmal sogar eines HRIS (Human Resources Information System) kann ein LMS Tool Fachleuten bei einer Vielfalt administrativer Aktivitäten helfen. Dies umfasst Anwesenheitsmanagement, Seelsorge, Personal- und Abrechnungsverwaltung sowie Onboarding, Engagement, Produktivität und Kundenerfolgsmanagement.
Viele der heutigen Lernplattform-Lösungen sind webbasiert, cloudnativ, agil und modular. Sie werden von mittleren und großen Unternehmen sowie von Alleininhabern in verschiedenen Branchen genutzt. Manager können miteinander und mit Mitarbeitenden online und offline aus der Ferne zusammenarbeiten, wodurch sie wertvolle Erkenntnisse über den Lernfortschritt, den Vergleich von Kohortenergebnissen sowie den Zugriff auf maßgeschneiderte Analysedashboards und Berichte erhalten. Diese Plattformen können Leistungsbeurteilungen verbessern, Beförderungsinitiativen anregen und die Fluktuation reduzieren.
Da Lernplattform-Tools keine fundierten Programmierfähigkeiten zum Erstellen, Importieren und Verwalten von Kursen erfordern, können sie von den meisten Arbeitskräften im professionellen Bereich benutzt werden. Hierzu zählen sowohl herkömmliche Lehrkräfte wie Universitätsprofessoren oder Tutoren als auch solche in nicht traditionellen Rollen wie Personal Trainer, Life-Coaches und Therapeuten. Auch Kreative gehören dazu, wie Musik- und Schauspiellehrer, Grafikkünstler, Fotografen und Innenarchitekten. Ihre Nutzer bestehen jedoch hauptsächlich aus Backoffice-Personal wie Fachwirten, Buchhaltern, Ingenieuren, HR-Managern und Beratern in Bereichen wie Finanztechnologie, Softwareentwicklung, Aktienhandel und Immobilienportfolioverwaltung.
Für das Senden von Daten wie Multimediainhalten verlassen sich Lernplattformen auf die Leistungsfähigkeit der Internetverbindungen zwischen Inhaltsanbieter und Betrachtern. Da der Prozess bandbreitenintensiv ist und riesige Speicherkapazitäten erfordert, kaufen viele Unternehmen ihre Lernplattform-Tools von SaaS-Anbietern und lagern ihre Datenübertragung und -speicherung im Wesentlichen an die Cloud aus. Allerdings ziehen einige Großunternehmen Vor-Ort- oder Hybriddienste vor, um die Sicherheit und Integrität der Wissensdatenbanken ihrer Unternehmen zu gewährleisten.
Welche Vorteile bieten Lernplattformen?
Die Vorteile von Lernplattformen für Inhaltsanbieter haben weniger mit dem Inhalt selbst, sondern mehr mit dessen Zugänglichkeit zu tun. Während es aus der Studierendenperspektive offensichtlich ist, dass eine E-Learning-Plattform nur so interessant und einbindend ist wie die Kurse, die sie präsentiert, so bietet die Verwendung von Lernplattform-Tools aus Sicht eines Inhaltsanbieters andere Vorteile. Es kann hilfreich sein, diese wie folgt aufzuschlüsseln:
- Geringe Anforderungen an Computerkenntnisse: Nicht viele Unternehmen verfügen über die Zeit und Mittel, um Multimediainhalte von Grund auf zu erstellen, zu vermarkten, zu veröffentlichen und Vertriebs- oder andere quantifizierbare Metriken aus ihnen zu generieren. LMS Systeme können bei der Beseitigung dieser Barrieren helfen, indem sie es Nutzern mit beschränkten IT-Kenntnissen ermöglichen, Inhalte zu importieren, zu erstellen und online von einem einzigen Dashboard aus zu veröffentlichen. Für das Anpassen, Katalogisieren und Betreiben der Inhalte stehen einfache Drag-and-Drop-Befehle zur Verfügung.
- Brandingoptionen: Während viele der heutigen Kurse zumindest teilweise von existierenden Inhalten inspiriert, ausgelagert oder gemeinsam verfasst werden, ist es verpönt und für Unternehmen nicht ratsam, Inhalte ohne eigenes Branding zu produzieren und zu verteilen. Viele Lernplattform-Lösungen sind erfreulicherweise mit einer White-Label-Funktion ausgestattet und bieten ihren Nutzern so die Option, das Logo, das Thema, Mottos und Bilder ihrer Wahl anzuwenden, um ihre Marke erkenntlich zu machen. Dies schafft Vertrauen und Markenbekanntheit.
- Quantifizierbare und skalierbare Ergebnisse: Online Lernplattformen können Unternehmen helfen, riesige Zielgruppen für ihre internen und externen Schulungsinitiativen zu erreichen. Mitarbeitende und Auszubildende erhalten von ihren Mobilgeräten aus sofortigen Zugriff auf Unternehmensinformationen. Da jeder auf dem Laufenden ist, können Manager und Mentoren unnötige Aufgaben vermeiden und ihre Zeit mit Echtzeiteinblicken in den Lernfortschritt des Personals produktiver nutzen. Dies reduziert Schulungsausfälle, Onboardingkosten und Personalausgaben, während Geschäftsvorgänge rationalisiert werden und die Kommunikation abteilungsübergreifend verbessert wird.
- Permanenter Zugang: Als eigenständiges Selfservicetool kann die Lernplattform eines Unternehmens Nutzern permanenten Zugang und permanente Kontrolle über Unternehmensinhalte gewähren. Ohne das ständige Nachfragen bei ihren Vorgesetzten fühlen sich Mitarbeitende befähigt, geschätzt und motiviert, im Unternehmen zu bleiben. Da sie ihren Karriereentwicklungsplänen in ihrer aktuellen Position nachkommen können, ist ihr Ausscheiden aus dem Unternehmen weniger wahrscheinlich. Für HR-Personal und andere Vorgesetzte bedeutet dies Ersparnisse im Zusammenhang mit Rekrutierung, Einstellung, Onboarding und Schulungsersatz bei gleicher Leistung.
- SEO und Social-Network-Marketing: Lernplattformen haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie ihre Inhalte online veröffentlichen und diese oft bei existierenden und potenziellen Nutzern bewerben. Mit einer praktisch unbeschränkten Zielgruppe können Kursautoren also davon profitieren, wenn sie ihre Inhalte für Suchmaschinen optimieren lassen und sie auf Social-Media-Plattformen freigeben.
- Ermöglichung von Schulung und Gleichstellung am Arbeitsplatz: Wie das Statistische Bundesamt bestätigen kann, bieten gut drei Viertel der Unternehmen in Deutschland bereits Weiterbildungsmaßnahmen zur Qualifizierung ihrer Beschäftigten anbieten. Unabhängig davon, ob es sich um junge Auszubildende oder äußerst kompetente Mitarbeitende handelt, ist es viel wahrscheinlicher, dass sie Aufsichtspflichten übertragen bekommen, wenn sie an Schulungen am Arbeitsplatz teilnehmen.
Über welche Funktionen verfügen Lernplattformen?
Die Funktionen von Lernplattform-Tools hängen vom technologischen Framework ab, d. h. AICC (Aviation Industry Computer-based Training Committee), SCORM (Sharable Content Object Reference Model) oder xAPI (Experience API). Dies bestimmt die Liste von Funktionen, die Nutzer zur Anreicherung der Kundenerfahrung einsetzen können. Beispielsweise werden voll funktionsfähige Lernplattform-Tools manchmal als mobile Apps mit Offline-Fortschrittsverfolgung, integrierter Gamification sowie Abzeichen, Ranglisten, Quiz, Umfragen und VR-Kompatibilität (Virtual Reality) angeboten.
Die meisten Lernplattform-Lösungen sind jedoch webbasiert. Für die Mehrheit der Nutzer sind auffällige Attribute weniger wichtig als Nutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit. Das bedeutet, dass LMS Tools folgendes Sortiment an grundlegenden Fähigkeiten zur Rationalisierung der Schulung, Beurteilung und Zertifizierung innerhalb einer virtuellen Klassenzimmerumgebung anbieten:
- Erstellung und Verwaltung von Kursen: Rekrutieren von Studierenden, Erstellen von Inhalten und Verwalten der Kursbereitstellung für große Zielgruppen. Lernplattform-Anwendungen ermöglichen es Nutzern, ihre Kursmaterialien auf vielfältige Weise zu erstellen und zu verwalten. Oft können sie ihre Präsentationen, Videos und Grafiken importieren und hochladen. Mithilfe von Drag-and-Drop-Befehlen anstatt der Eingabe von Programmiersprache können sie den Inhalt bearbeiten, sortieren, segmentieren, sequenzieren und verbessern. Von einem zentralen Dashboard aus können sie zudem Studierende rekrutieren, Profile zu ihnen anlegen und sie gruppieren, ihnen Kursarbeiten zuweisen und ihren Zugang beschränken. Zudem können sie ihre virtuellen Klassenzimmer an Studierende und Kunden anpassen, die sie in einer Vielzahl von Sprachen und Arbeitsumgebungen nutzen können.
- Fortschrittsverfolgung: Anzeigen von Meilensteinen, sobald sie von Studierenden erreicht werden, Verfolgen von Videoansichten und Erhalt von Erkenntnissen über die Reihenfolge, in der Studierende auf den Inhalt zugreifen. Eine unverzichtbare Funktion von Lernplattform-Tools und allen E-Learning-Softwareanwendungen ist die Fähigkeit, den Lernfortschritt für alle Studierenden einzeln und als Kohorte zu verfolgen. So können Ausbildende Abschlussraten und Fortschritte zu ihren Lernmaterialien in Echtzeit anzeigen. Außerdem können sie die Arbeitslast, den Schwierigkeitsgrad oder die Sequenzierung ihres Kursmaterials schnell an den dynamischen Lebensstil heutiger Fachleute anpassen. Obwohl einige der modernsten Tools Fortschrittsverfolgung und Bewertung sogar offline anbieten, findet die Mehrheit von Nutzern, dass die Onlineverfolgung des Fortschritts allein mehr als ausreichend ist, um das Engagement von Lernenden zu beurteilen.
- Prüfungs- und Beurteilungstools: Entwickeln, Durchführen und automatisches Bewerten von Tests, Prüfungen und anderen Arbeiten. Mit Lernplattform-Anwendungen können Lehrkräfte ihre Prüfungsroutine rationalisieren. Die meisten Anwendungen stellen nur eine einzige Bestanden-/Durchgefallen-Bewertung pro Studierendem und Prüfung bereit. Andere Lernplattform-Tools ermöglichen es Studierenden jedoch, eine Prüfung mehrmals zu wiederholen, und stellen mehrere Bewertungen für dieselbe Prüfung bereit und zeigen die Lernkurve des Studierenden an. Sie können auch Kohortenergebnisse gleichzeitig anzeigen, sodass Ausbildende Studierendenleistungen vergleichen können. Mit detaillierten Prüfungsergebnissen zur Hand können Ausbildende auch Themen identifizieren, die sie nochmals behandeln sollten, bevor sie mit einem neuen Thema fortfahren.
- Gemischtes Lernen: Bereitstellen von Kursverknüpfungstools für hybride Arbeitskräfte und Studierende. Die Fähigkeit, Vor-Ort- und Remotearbeit zu bewältigen, ist für verteilte Teams eine Anforderung, die sich auch auf die Kursarbeit erstreckt. Zur Erfüllung dieser Bedürfnisse bieten Lernplattform-Anwendungen Tools, mit denen Nutzer physische und virtuelle Inhalte miteinander verbinden können. Diese Tools ermöglichen es beispielsweise, dass virtuelle Messageboards digitale Versionen von Post-its und Memos anzeigen oder dass Nutzer digitale Inhalte zur Anzeige auf einer physischen Nachrichtentafel ausdrucken können. Sie können auch Online-Wikis und -foren umfassen, zu denen Nutzer von ihrem Schreibtisch aus beitragen können, indem sie ihre Texte, Sprache, Diagramme oder Skizzen digitalisieren.
- Mobiles Lernen: Mobiles Lernen: Ermöglichen des Zugriffs von Studierenden auf Kursmaterial über eine App und eine webbasierte Lernplattform, um auf Smartphones, Tablets und anderen Mobilgeräten zu lernen. Laut einer auf ResearchGate veröffentlichten Studie greifen MOOC-Studierende (Massive Open Online Courses) von Mobilgeräten und Desktops auf ihre Kursarbeit zu. Mobile Lernende schließen ihre Kursarbeit etwa 45 % schneller ab als Desktoplernende. Zudem ist M-Learning die bevorzugte Lernmethode für 71 % der Millenial-Lernenden und es steigert die Wissensbeibehaltung um das Fünffache.
- Social Learning: Produzieren von interaktivem und kollaborativem Material. Mit Lernplattform-Tools können Studierende Sätze oder Absätze markieren, Kommentare hinterlassen und eine Diskussion beginnen. Über kontextbezogene Kommentare können Lernende die Konversation und Kollaboration fördern und dabei Social Learning ermöglichen (d. h. Lernen durch das Beobachten von Kollegen und das Nachahmen ihres Verhaltens).
- Lernanalysen: Produzieren von Leistungsberichten für die visuelle Analyse. Lernplattform-Tools können mühelos visuelle Repräsentationen aus den Unmengen an Daten produzieren, die sie kontinuierlich aus den Aktivitäten von Lernenden sammeln. Dies ist speziell für Geschäftsnutzer hilfreich, da sie selten über die statistischen Fachkenntnisse verfügen, um Grafiken und Diagramme umgehend selbst zu generieren. Die Fähigkeit, Metriken von Lernenden wie Abschlussraten, die mit jedem Kurs verbrachte Zeit, Spitzenlerntage usw. anzuzeigen, hat genauere HR-Leistungsbeurteilungen, bessere Kostenanalysen und eine höhere Kursverwaltungseffizienz zur Folge.
- White-Labeling: Anpassen der UI, damit Lernende den Inhalt mit dem Unternehmen in Verbindung bringen. Lernplattform-Tools, die eine White-Labeling-Option anbieten, ermöglichen es Nutzern, die Eigentumsrechte an ihren Inhalten zu sichern und sie vor Verletzung und Fälschung zu schützen. Außerdem können sie damit ihr Markenimage aufbauen und den Bekanntheitsgrad der Marke weltweit erhöhen, da Lernende jedes Mal, wenn sie auf ihr Lernplattformprofil zugreifen, das Logo, Motto, Thema, Layout und die gebrandeten Medieninhalte des Unternehmens sehen können.
Beim Durchgehen des Softwareverzeichnisses von Capterra können Leser mehr über die hier gezeigten Lernplattformen herausfinden und diese Erkenntnisse in ihren Entscheidungsfindungsprozess mit einbeziehen. Da diese Lernplattform-Tools nach einigen ihrer Highlights gefiltert werden können, können Nutzer so ihre Präferenzliste einengen und das geeignetste Tool für ihre Unternehmensbedürfnisse identifizieren.
Was sollte beim Kauf von Lernplattformen berücksichtigt werden?
Beim Kauf einer Lernplattform sollten Nutzer eine Reihe von Faktoren beachten. Diese weisen auf die Auswirkungen hin, die die Lernplattformauswahl auf ihre Unternehmensleistung haben kann, und darauf, ob die Software gut zum Unternehmen passt. Hier sind einige wichtige Fragen, die Nutzer sich stellen sollten, bevor sie sich für ein Lernplattform-Tool entscheiden:
- Technologiestandards: Lernplattformen basieren auf einem Satz technischer Standards, die für E-Learning-Software spezifisch sind. Nutzern könnten bei ihrer Suche auf Begriffe wie AICC, SCORM und xAPI stoßen. Diese Modelle bestimmen, wie sich Inhaltsplattformen verhalten und welche Spezifikationen sie haben. AICC-Inhalt, zum Beispiel, der einst in der Luftfahrtindustrie zur Ermöglichung von computergestützten Schulungen und Simulationen benutzt wurde, kommuniziert mit der Plattform über HTTP. Dies macht Datenübertragungen sicher, aber auch umständlich. SCORM-kompatible Lernplattform-Software verwendet JavaScript, um Echtzeitberichterstattung, Gamification, Simulation, Offlinelernen und interaktives, adaptives sowie gemischtes Lernen zu ermöglichen. Doch xAPI, der jüngste und vielseitigste Kommunikationsstandard, ermöglicht es Lernplattform-Lösungen, mobile Apps, Offline- und informelle Fortschrittsverfolgung, Bewertung am Arbeitsplatz und plattformübergreifende Engagementeinblicke über API-Integrationen anzubieten. Ausbildende können xAPI zum Sammeln von Daten aus mehreren Wissensdatenbanken, Helpdesks, Foren und Gruppenplattformen wie auch aus Talent-, Leistungs- und Datenmanagementsoftwareanwendungen verwenden.
- Akquise und Akzeptanz: Da so viele Stakeholder an der unternehmensweiten Akzeptanz und Einführung eines Lernplattform-Tools beteiligt sind, ist es unerlässlich, mit jedem Nutzer Kontakt aufzunehmen. Nutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit für alle Personalmitglieder, Geschäftspartner und Kunden bestimmen den Erfolg des Übergangs von persönlicher Schulung zu hybridem oder virtuellem Lernen.
- Helpdeskverfügbarkeit und Kundenbetreuung: Da viele der heute verfügbaren Lernplattform-Tools cloudbasierte Produkte sind, die auf Basis einer SaaS-Vereinbarung angeboten werden, hängt der Ausgang einer Initiative davon ab, wie reaktionsschnell und hilfreich der Lernplattformanbieter ist. Sich inkognito als potenzieller Kunde umzusehen, kann die Reaktionszeit und Verfügbarkeit des Anbieters über E-Mail, Chat oder Telefon aufdecken.
Welche Trends bei Lernplattformen sind am relevantesten?
Die wichtigsten Trends bei Lernplattformen spiegeln die Veränderungen im Lebensstil der Kunden wider. Bei einer Investition in eine Lernplattform sollte man sicherstellen, dass die Softwareanwendung sich an diese Veränderungen anpassen und sie antizipieren kann. Für zukunftsorientierte Unternehmen sind Abstriche keine Option, wenn dies das Ignorieren aufkommender Trends involviert. Hier sind einige der relevantesten Trends im Bereich Lernplattformen:
- Wechsel zu Microlearning: Microlearning erhöht die Produktivitäts- und Wissensbeibehaltungsraten. Laut des oben erwähnten Berichts ist es auch eine zunehmend beliebte Lernmethode. Dies ist keine Überraschung, da es für Menschen allgemein einfacher ist, kleine Mengen an Informationen zu verarbeiten und Microlearning-Sessions in ihren geschäftigen Tag zu integrieren. Nutzer von Lernplattform-Tools wären also gut beraten, ihre Inhalte an ihren Kundenstamm anzupassen und sie so zu kürzen und zu strukturieren, dass Mitarbeitende und Kunden sie in kürzester Zeit verarbeiten und verinnerlichen können.
- Gamification und Simulation: Bewertungen, Punkte, Abzeichen, Ranglisten, videospielartige Grafiken und Fantasiegeschichten sind einige der Anreize, die Lernplattform-Lösungen nutzen können, um ihre Inhalte anzureichern und sie auf einen jüngeren Markt zuzuschneiden. Mit szenariobasierten Schulungen können Unternehmen dem Beispiel des Verteidigungssektors folgen, der Gamification in der Militär- und Cybersicherheit verwendet.
- VR- und AR-Technologie: Wearables jeden Kalibers, von hochmodernen AR-Helmen bis hin zu hausgemachten VR-Brillen aus Karton, stehen bei Nutzern hoch im Kurs, und die AR- sowie die VR-Welt schwappt schnell in den Bereich E-Learning über. Unter Berücksichtigung des aktuellen Trends werden VR-Klassenzimmer in wenigen Jahren vermutlich alltäglich sein und Onlinelernen einer noch größeren Zielgruppe zugänglich machen.
Quellen:
Die hervorgehobenen Funktionen wurden im Verzeichnis von Capterra anhand ihrer Relevanz und ihres prozentualen Anteils in den Produkten, die sie anbieten, ermittelt. Folgende Quellen wurden in diesem Dokument verwendet:
-
Gut drei Viertel der Unternehmen bieten berufliche Weiterbildung an – Statistisches Bundesamt, (Zugriffsdatum: Freitag, 23. September 2022)
-
Die besten kostenlosen oder Open-Source-LMS-Tools – Capterra Blog (Zugriffsdatum: Freitag, 23. September 2022)
-
5 Arten des Microlearning für deinen Onlinekurs – Capterra Blog (Zugriffsdatum: Freitag, 23. September 2022)
-
Mobiles Lernen – ein digitales Konzept mit Zukunftspotenzial – Capterra Blog (Zugriffsdatum: Freitag, 23. September 2022)
-
Mobiles Lernen, Selbststeuerung und Gamification – ResearchGate (Zugriffsdatum: Freitag, 23. September 2022)
-
Sieben gute Gründe für mobiles Lernen, Whitepaper des BITKOM-Arbeitskreises Learning Solutions (Zugriffsdatum: Freitag, 23. September 2022)